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 IMPLANTAT OHNE RISIKO | NAVIGATION IN DER ZAHNMEDIZIN
 
 
 
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Vita GUIDE im Gespräch mit Dr. Redlich
 
Hallo Herr Redlich, wie müssen wir uns Navigation in der Zahnmedizin vorstellen? Hat das etwas mit dem Navigationssystem im Auto zu tun?
 
Ja, tatsächlich ist das GPS im Auto vergleichbar mit der Navigation, die wir am Patienten anwenden. Nur das wir nicht mit dem PKW unterwegs sind
und in einer bestimmten Straße an der Hausnummer xyz ankommen wollen, sondern z. B. ein oder mehrere Zahnimplantate an einer vorher geplanten
und definierten Stelle im Kiefer platzieren können.
 
Wie erfolgt so eine Planung?
 
Die Planung erfolgt virtuell am Computer. Dabei lassen sich viele Gefahren schon im vornherein ausschließen. So können wir sogenannte
Risikostrukturen wie Unterkiefernerv, Kieferhöhle oder Zahnwurzeln darstellen und eine Verletzung dieser Bereiche vermeiden. Zusätzlich
kann man am Bildschirm das Knochenangebot erkennen und unter Berücksichtigung des Gegenzahnes so das Implantat an der idealen Position
im Kiefer positionieren. Auch Implantat-Durchmesser und Länge lassen sich so schon im Vorfeld einer Operation genau bestimmen.
 
Woher bekommen Sie all die´Informationen wie Position der Kieferhöhle oder Knochenabmessung?

Da sind wir wieder beim Navigationssystem auf der Straße, wo Kartenmaterial als Daten hinterlegt sind, die uns sagen:
„Biegen Sie in 100 Metern rechts ab“. In der Medizin benötigen wir auch solch einen Datensatz als Information. Der ist jedoch
bei jedem Patienten unterschiedlich. Also wird eine dreidimensionale „Karte“ bei jedem Patienten individuell erstellt.
Dies geschieht mittels einer Computertomographie (CT) oder einer digitalen Volumentomographie (DVT), die eine deutlich
geringere Strahlenbelastung für den Patienten bedeutet.
 
Wenn Sie dann die optimale Position gefunden haben, wie setzen Sie diese dann von der virtuellen Welt in die reale Welt –
sprich auf den Patienten – um?
 
Das ist eine wichtige Frage. Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Während meiner Klinikzeit in Heidelberg, wo ich für die DFG
(Deutsche Forschungsgemeinschaft, Anmerkung der Red.) im Sonderforschungsbereich 414 „Informationstechnik in
der Medizin – Rechner und sensorgestützte Chirurgie“ gearbeitet habe, entwickelten wir Systeme, die wie beim GPS
einen Bohrer von Extern z. B. mittels Kameras verfolgten und einen ständigen Soll-Ist- Abgleich im dreidimensionalen
Raum durchführten – die direkte Navigation. Dieses Verfahren ist sehr aufwändig, teuer und auch störanfällig und hat sich
daher in der Praxis nicht etabliert. Durchgesetzt hat sich heute die indirekte Navigation. Das bedeutet, dass die virtuell
geplante Implantatposition mittels einer speziell nach diesen Planungsdaten angefertigten Schablone auf den Patienten
übertragen wird.

Wird bei Ihnen in der Praxis diese navigierte Implantation grundsätzlich eingesetzt?
 
Wir setzen das Verfahren vor allem in Fällen ein, wo sich in der konventionellen Planung Risiken abzeichnen oder wenn
wir minimalinvasiv arbeiten wollen, da wir durch die Sicherheit der Navigation den Zugang zum Operationsgebiet besonders
klein halten können. Dadurch sind auch spätere Beschwerden nach dem Eingriff minimal.
 
Vielen Dank für diesen Einblick.

Dr. med. dent. Tilmann Redlich
Fachzahnarzt für Oralchirurgie
Königstrasse 82
70173 Stuttgart
 
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